Baufachwirt - © stillkost - Fotolia.com

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Fachkaufleute sind als Spezialisten in den jeweils definierten Funktionsbereichen anzutreffen. Sie übernehmen dort Fach- und Führungsaufgaben indem sie Mitarbeiter anleiten, in der Ausbildung mitwirken und der jeweiligen Abteilung mitarbeiten.

Die betriebswirtschaftliche Weiterbildung zum Fachkaufmann kann in Vollzeit, Teilzeit oder in einem Fernlehrgang absolviert werden. Sie endet mit einer Prüfung vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer beziehungsweise Handwerkskammer.

Was macht ein Fachkaufmann?

Ein Fachkaufmann ist ein Funktionsspezialist auf seinem Gebiet und übernimmt zum Beispiel als Bilanzbuchhalter die qualifizierten Fach- und Führungsaufgaben in der Buchhaltung von Unternehmen.

Wie unterscheidet sich der Fachkaufmann vom Fachwirt

Die Weiterbildung zum Fachwirt ist auf eine Branche bezogen, während der Fachkaufmann eher Funktionsorientierung ist. Diese Unterscheidung wurde jedoch im Juni 2014 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Sozialpartnern und Wirtschaftsorganisationen aufgehoben. In Zukunft wird nur noch der Begriff Fachwirt für die Wertigkeit und Güte des Abschlusses verwendet.

Die Fachrichtungen der Fachkaufleute

Der Fachkaufmann für Handwerkswirtschaft wird durch einige Handwerkskammern vergeben wenn die Prüfungsteilnehmer den dritten Teil der Meisterprüfung (Buchführung, Betriebswirtschaft, Finanzwirtschaft, Personalwirtschaft, Organisation und Recht) bestanden haben.

Wie wird man Fachkaufmann?

Die Prüfung zum Fachkaufmann ist bundeseinheitlich organisiert und wird vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer, beziehungsweise vor der zuständigen Handwerkskammer abgelegt. Daran angelehnt sind Weiterbildungskurse für Fachkaufleute einheitlich festgelegt. Grundsätzlich kann die Weiterbildung zum Fachkaufmann in drei unterschiedlichen Lehrgangsformen absolviert werden:

  • Die Weiterbildung zum Fachkaufmann in Vollzeit
    Je nach Funktion und Anbieter dauert ein Vollzeitlehrgang zum Fachkaufmann zwischen drei und zwölf Monaten und ist somit die schnellste Möglichkeit den Abschluss zu erreichen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man jeden Tag im Seminar den Dozenten um Hilfe bitten kann.
  • Die Weiterbildung zum Fachkaufmann in Teilzeit
    Wenn Sie die Weiterbildung zum Fachkaufmann in Teilzeit absolvieren, können Sie weiterhin Ihren regulären Beruf ausüben und müssen nicht auf Gehalt verzichten. Das erlernte Wissen kann gleich im Unternehmen anwenden. Je nach Lehrgang und Anbieter dauert eine Weiterbildung in Teilzeit zwischen eineinhalb und zwei Jahren. Die Kurse werden dann in der Regel in Abendkursen oder am Wochenende belegt.
  • Im Fernstudium zum Fachkaufmann
    Eine Weiterbildung zum Fachkaufmann kann auch im Fernstudium erfolgen. Hierbei sind Sie unabhängig von Ort und Zeit und können sich frei einteilen. Die Kursbetreuer erreichen Sie in der Regel per E-Mail oder über den sogenannten „Online-Campus“. Da ein Fernstudium in aller Regel ebenfalls neben dem Beruf absolviert wird, sollten Sie zwei Jahre bis zum Abschluss einkalkulieren.

Was lernt ein Fachkaufmann?

Die Weiterbildung zum Fachkaufmann bereitet die Teilnehmer zielgerichtet auf eine einheitliche Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer, beziehungsweise der Handwerkskammer vor. Die Abschlussprüfung besteht in der Regel aus zwei großen Teil-Prüfungen, der Basisqualifikation und dem funktionsspezifischen Teil.

  • Übergreifende Basisqualifikation
    Für alle Fachkaufleute ist die übergreifende Basisqualifikation gleichermaßen geregelt. Es werden hierbei allgemeine Kenntnisse aus den folgenden Bereichen vermittelt:
    – Betriebswirtschaft
    – Recht
    – Führungskompetenz
    – Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz
  • Funktionsspezifische Qualifikation
    Im weiteren Verlauf der Weiterbildung wird das funktionsspezifische Fachwissen der jeweiligen Bereiche vermittelt, wie zum Beispiel das Kosten- und Leistungsrechnen für Bilanzbuchhalter oder das Marketing für den Vertrieb

Die Prüfung zum Fachkaufmann

Die Prüfung zum Fachkaufmann wird von den zuständigen Industrie- und Handelskammern, beziehungsweise der Handwerkskammer angeboten. Je nach Bedarf findet diese ein bis zweimal im Jahr statt. Für eine Zulassung zur Prüfung müssen die folgenden Voraussetzungen vorliegen:

  • der Nachweis einer einschlägigen Berufsausbildung in einem Beruf des jeweilig angestrebten Funktionsbildes
  • der Nachweis einer ausreichenden Berufspraxis (die Dauer und eventuelle Ausnahmeregelungen sind in den jeweiligen Prüfungsverordnungen der Lehrgänge geregelt)

Die Prüfung zum Fachkaufmann besteht aus schriftlichen und mündlichen Einzelprüfungen. Die Prüfungsdauer erstreckt sich in der Regel auf mindestens zwölf Stunden und ist auf mehrere Prüfungseinheiten verteilt.

Warum lohnt es sich Fachkaufmann zu werden?

Die Weiterbildung zum Fachkaufmann ist sehr funktionsspezialisiert und bildet Sie zum Experten im jeweiligen Fachgebiet aus, wie zum Beispiel dem geprüften Bilanzbuchhalter, dem Personalkaufmann oder dem Fachkaufmann Vertrieb. Nach der Weiterbildung übernehmen die Absolventen leitende Aufgaben und mehr Verantwortung, welche sich auch positiv auf das Gehalt auswirken.

Ganz konkret erwerben die Teilnehmer der Weiterbildung zum Fachkaufmann die folgenden Vorteile:

  • Ein anerkannter Weiterbildungsabschluss
  • Ein gesetzlich geschützter Titel
  • Funktionsspezifisches Fachwissen
  • Die Berechtigung zum Studium

Fachkaufmann Gehalt

Eine Weiterbildung zum Fachwirt wirkt sich bei den Absolventen in der Regel positiv auf das Einkommen aus. Natürlich gibt es Unterschiede in den jeweiligen Branchen. Je nachdem in welcher Branche z.B. ein Bilanzbuchhhalter eingesetzt ist, kann sich das auf sein Gehalt auswirken.

Ein weiterer Punkt, der sich auf das Einkommen auswirken kann, ist die Anzahl der Absolventen. Wenn es nur wenige Funktionsspezialisten in einem Bereich gibt, können diese natürlich ein höheres Gehalt durchsetzen.

Auch der Standort eines Unternehmens wirkt sich auf die Einkommenshöhe aus. Bekannt ist, dass in einigen Bundesländern wie zB. Berlin und Bremen weniger gezahlt wird, als in Bundesländern wie z.B. Bayern oder Baden-Württemberg.

Eine kleine Übersicht der Einkommensmöglichkeiten als Fachkaufmann finden Sie in den folgenden Beiträgen:

Die Kosten für die Weiterbildung zum Fachkaufmann

Bei den Kosten für die Weiterbildung zum Fachkaufmann gibt es Preisunterschiede zwischen den jeweiligen Anbietern, aber auch zwischen den Weiterbildungsmöglichkeiten in Vollzeit, Teilzeit oder dem Fernstudium.

Neben den Lehrgangsgebühren von bis zu etwa 3000 Euro kommen noch die Anmeldegebühren für die Prüfung bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer, beziehungsweise Handwerkskammer, hinzu. Hinzu kommen dann häufig noch Fahrtkosten und eventuell anfallende Übernachtungskosten, wenn Sie zum Beispiel an Seminaren besuchen.

Die Kosten für die berufliche Weiterbildung zum Fachkaufmann können zum Teil gefördert werden über Finanzierungsmöglichkeiten wie zum Beispiel dem Meister-BaföG oder einem Bildungsgutschein.

Letzte Aktualisierung am 19.02.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API