Industriemeister sind Führungskräfte der unteren bis mittleren Managementebene im industriellen Bereich. In der Regel sind Industriemeister als Angestellte in großen Unternehmen anzutreffen, was sie vom Handwerksmeister im kleineren Handwerksbetrieb unterscheidet. Nach dem Abschluss der Weiterbildung zum Industriemeister leiten Sie Mitarbeiter an, wirken in der Ausbildung mit und sorgen für reibungslose Produktionsabläufe.

Die Weiterbildung zum Industriemeister kann in Vollzeit, Teilzeit oder in einem Fernlehrgang absolviert werden. Sie endet mit einer bundeseinheitlich organisierten Prüfung vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK).

Aufgaben und Tätigkeiten als Industriemeister

Je nach Fachrichtung gibt es zum Teil unterschiedliche Aufgaben und Tätigkeiten, die als Industriemeister auf Sie zukommen. Die Aufgaben richten sich häufig nach den jeweiligen Produktionsabläufen und eingesetzten Maschinen. Im Bereich der Verwaltung und Personalwirtschaft ähneln sich die Aufgaben jedoch.

Ein Industriemeister wird in der Regel als Ausbilder oder Führungskraft in Produktionsstätten, Werkstätten oder auch im Büro eingesetzt. Hierbei überwachen und optimieren Sie die Arbeitsabläufe, Qualität und Menge der notwendigen Betriebsmittel und die Qualität der hergestellten Produkte. Sie sorgen somit für einen reibungslosen Produktionsablauf.

Fachrichtungen als Industriemeister

In den hier aufgeführten Beiträgen werden die einzelnen Fachrichtungen für Industriemeister vorgestellt:

Wie wird man Industriemeister?

Da die Prüfung zum Industriemeister vor der Industrie- und Handelskammer bundeseinheitlich organisiert ist, sind auch die Inhalte in den jeweiligen Weiterbildungskursen einheitlich festgelegt. Die Weiterbildung zum Industriemeister kann in den folgenden drei Lehrgangsformen absolviert werden:

  • Weiterbildung zum Industriemeister in Vollzeit:
    Ein Vollzeitlehrgang dauert je nach Fachrichtung und Anbieter zwischen 3 und 12 Monaten. Es ist somit die schnellste Möglichkeit die Weiterbildung zum Industriemeister zu absolvieren. Doch nicht nur der Zeitfaktor ist ein Vorteil. Es besteht jeden Tag die Möglichkeit den Dozenten im Seminar um Hilfe zu bitten und Lerngruppen zu bilden.
  • Weiterbildung zum Industriemeister in Teilzeit:
    Der Vorteil an einem Teilzeitlehrgang ist, dass man seinen Beruf weiter ausübt und somit nicht auf das Gehalt verzichten muss. Ein weiterer Vorteil ist, dass man das neu Erlernte gleich im Betrieb anwenden kann. Ein Teilzeitlehrgang streckt sich häufig zwischen 1,5 und 3 Jahren und kann in Abend- und Wochenendkursen absolviert werden.
  • Das Fernstudium zum Industriemeister:
    Bei einem Fernstudium ist man unabhängig von den Öffnungszeiten der Anbieter und kann man sich den Ort und die Zeit zum Lernen frei einteilen. Bei Fragen kann man mit den Dozenten per E-Mail oder über einen Online-Campus in Verbindung treten. Dort ist dann auch der Austausch mit anderen Fernstudenten möglich. Für ein Fernstudium zum Industriemeister sollte man 2,5 Jahre einkalkulieren.

Was lernt ein Industriemeister?

Die Weiterbildung zum Industriemeister bereitet die Teilnehmer gezielt auf die einheitliche Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer vor. Die Abschlussprüfung besteht hierbei aus zwei großen Abschnitten. Die Lehrgangsinhalt orientieren sich an diese Prüfungsinhalte.

  • Basisqualifikation Fachrichtungsübergreifend
    Für alle Fachrichtungen der Industriemeister ist der fachrichtungsübergreifende Prüfungsteil gleich geregelt. Es werden hier die Kenntnisse aus den folgenden Bereichen vermittelt:
    – Betriebswirtschaft
    – Technik
    – Recht
    – Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz
    – Führungskompetenz
  • Handlungsspezifische Qualifikation
    Im weiteren Verlauf der Weiterbildung wird dann das handlungsspezifische Wissen aus den jeweiligen Fachrichtungen der Industriemeister vermittelt, wie z.B. Werkstoffkunde, Produktionsweisen sowie Material- und Montagetechnik.

Die Prüfung zum Industriemeister

Je nach Bedarf wird die Prüfung zum Industriemeister in den jeweiligen Fachrichtungen bis zu zweimal jährlich über die Industrie- und Handelskammer angeboten. Für eine Zulassung zur Prüfung müssen die folgenden Voraussetzungen vorliegen:

  • eine einschlägige Berufsausbildung in einem Beruf der jeweiligen Fachrichtung
  • Berufspraxis (Dauer der Berufspraxis und Ausnahmeregelungen sind in den jeweiligen Fachrichtungen nachzulesen
  • AdA-Schein – Ausbildung der Ausbilder sollte vor Abschluss der letzten Prüfung bestanden sein, damit auch Lehrlinge unterrichtet werden können

Die Prüfung besteht aus schriftlichen und mündlichen Einzelprüfungen. Teilweise gibt es auch eine praktische Prüfung. Die Prüfungsdauer erstreckt sich auf insgesamt mindestens 12 Stunden und ist auf mehrere Prüfungseinheiten verteilt.

Warum lohnt es sich Industriemeister zu werden?

Die Weiterbildung zum Industriemeister ist speziell auf die jeweiligen Spezialierungen in der Industrie ausgerichtet, so dass man zu einer hoch qualifizierten Fachkraft wird. Im Anschluss an die Weiterbildung übernehmen die Absolventen organisatorische und leitende Aufgaben, was sich natürlich positiv auf das Gehalt auswirkt.

Konkret erwerben die Teilnehmer der Weiterbildung zum Industriemeister die folgenden Vorteile:

  • Ein anerkannter Weiterbildungsabschluss
  • Ein gesetzlich geschützter Titel
  • Aktuelles Fachwissen
  • Berufsübergreifende Kenntnisse
  • Die Berechtigung zum Studium

Industriemeister Gehalt

Nach dem Abschluss der Weiterbildung zum Industriemeister verändert sich bei den Absolventen die Einkommenshöhe zum Positiven. Hierbei variiert das Gehalt jedoch zwischen den Fachrichtungen und Branchen. So verdienen Industriemeister in der Chemiebranche in der Regel mehr als Industriemeister im Kraftverkehr.

Auch die Zahl der Absolventen wirkt sich auf die Einkommenshöhe aus. Wenn es nur wenig Absolventen in einer bestimmten Fachrichtung gibt, sind diese sehr begehrt. Somit können dann auch andere Gehaltsvorstellung leichter durchgesetzt werden.

Nicht zu vergessen ist auch der Unternehmensstandort, da es zum Teil Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern gibt. So werden in der Regel in Bayern und Baden-Württemberg höhere Gehälter gezahlt als in Berlin oder Bremen.

Eine kleine Übersicht der Einkommensmöglichkeiten der jeweiligen Industriemeister-Fachrichtungen finden Sie in den folgenden Beiträgen:

Kosten der Weiterbildung zum Industriemeister

Die Kosten für die Weiterbildung zum Industriemeister ist davon abhängig, ob Sie gleich den „Ausbildung der Ausbilder“ (AdA) mitmachen und in welcher Branche Sie tätig sind. Natürlich gibt es auch Preisunterschiede zwischen den einzelnen Anbietern und Weiterbildungsmöglichkeiten (Vollzeit, Teilzeit, Fernstudium).

Neben den normalen Lehrgangsgebühren, die zwischen 3000 und 5000 Euro liegen können, kommen noch einmal die Anmeldegebühren für die Industrie- und Handelskammer, Fahrtkosten und evtl. Übernachtungskosten hinzu, wenn Sie Seminare besuchen.

Die Kosten für die Weiterbildung können jedoch über unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten, wie z.B. dem Meister-BaföG oder einem Bildungsgutschein gefördert werden.

Beliebte Fachliteratur für die Prüfungsvorbereitung

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