Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement

Die Anforderunge im Gesundheitswesen und somit auch im täglichen Ablauf in der Praxis, sind enorm gestiegen. Durch die Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement werden die erforderlichen Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt um Führungsaufgaben und unterschiedliche Sachaufgaben im Praxisablauf  übernehmen zu können.

Für Zahnmedizinische Fachangestellte wird von der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe eine Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement angeboten. Mit dieser Weiterbildung können die Kenntnisse vertieft und mehr Verantwortung im Praxisbetrieb übernommen werden.

Welche Aufgaben übernimmt eine Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement im Detail?

Die Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement hat die folgenden Ziele:

  • Organisation und Gestaltung der Geschäfts- und Verwaltungsprozesse unter Berücksichtigung wirtschaftlicher und rechtlicher Aspekte
  • Mitwirkung an der Umsetzung, Kontrolle und Evaluierung eines Qualitätsmanagements und umsetzen von qualitätssichernder Maßnahmen
  • Abrechnungsbezogene Abläufe und Prozesse in der Praxis organisieren und die Dokumentation der Behandlungsabläufe überwachen
  • Organisation von Personaleinsatz, Motivation der Mitarbeiterteams, Anleitung und Schulung der Mitarbeiter
  • Gestaltung und Organisation der Berufsausbildung, Steuerung und Förderung der Lernprozesse

Bestehen Zulassungsvoraussetzungen für die Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement?

© Alexander Raths - Fotolia.com

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Um nach der Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement zur Kammerprüfung zugelassen zu werden sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

  • eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung als Zahnmedizinische Fachangestellte, bzw. Zahnarzthelferin
  • eine einjährige Tätigkeit als Zahnmedizinische Fachangestellte

Die Inhalte der Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement

Die Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement erfolgt in sechs Modulen:

  • Modul A: Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement
    – Anwenden von spezifischen QM-Elementen, QM-Systemen und QM-Instrumenten
    – Erheben des Ist-Zustandes und seine Bewertung vorbereiten
    – Sicherstellen der Ergebnisse des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses
    – Erstellen und Aktualisieren der QM-Dokumentation
    – Vorbereiten der Ermittlung von Qualitätskennzahlen und der Entwicklung von Qualitätszielen
    – Durchführen von Maßnahmen zur Optimierung von Aufbau- und Ablauforganisation
    – Informieren und Schulen der Mitarbeiter
    – Motivieren der Mitarbeiter zu qualitätsbewussten Handeln
    – Sicherstellen des kontinuierlichen internen Informations- und Kommunikationsflusses
    – Einsatz von Standardtechniken der Moderation
    – Organisieren des Fehlermanagements
    – Organisieren des Beschwerdemanagements
    – Umsetzen von qualitätssichernden Maßnahmen, die sich aus Forderungen von praxisrelevanten Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen ergeben
    – Kontrollieren und Steuern der Arbeitsschutz und Hygienemanagementprozesse
    – Umsetzen der Anforderungen eines einrichtungsinternen Qualitäts- und Hygienemanagements sowie unterstützende Mitwirkung bei der internen Qualitätsentwicklung
    – Einsetzen von Methoden des Projektmanagements
    – Anwenden von Zeit- und Selbstmanagementmethoden
    – Aktualisieren und Sicherstellen von Maßnahmen des Notfallmanagements
  • Modul B: Abrechnungswesen
    – Umsetzen der Bestimmungen des BEMA unter Berücksichtigung arbeitsprozessbezogener Aufgabenstellungen
    – Planen und Umsetzen der Bestimmungen der GOZ
    – Anwenden vertraglicher Bestimmungen im überschneidungsbereich von BEMA und GOZ
    – Abrechnen labortechnischer Leistungen
    – Erstellen betriebswirtschaftlicher Auswertungen zu abrechnungsbezogenen Leistungsprozessen
    – Steuern und Überwachen eines patientenadäquaten Forderungsmanagements
    – Berücksichtigen datenschutzrechtlicher Bestimmungen in der Zusammenarbeit mit externen Stellen
  • Modul C: Betriebswirtschaftliche Praxisorganisation
    – Anwenden der ökonomischen Handlungsprinzipien von Unternehmen unter Einbeziehung volkswirtschaftlicher Zusammenhänge, rechtlicher Rahmenbedingungen und sozialer Wirkungen
    – Beurteilen schuldrechtlicher Aspekte von Verträgen und Umsetzen ihrer Inhalte
    – Berücksichtigen allgemeiner Rahmenbedingungen und gesetzlicher Bestimmungen bei der Durchführung der ordnungsgemäßen Buchführung
    – Anwenden der Grundsätze für die betriebliche Gewinnermittlung
    – Abwickeln des gerichtlichen und außergerichtlichen Mahnverfahrens
    – Anwenden gesetzlicher Vorschriften des Steuerrechts
    – Durchführen von Gehaltsabrechnungen
    – Anwenden verschiedener Arten des Zahlungsverkehrs
    – Organisieren und Durchführen von Marketingmaßnahmen
    – Planen und Überwachen einer systematischen Lagerhaltung und Lagerverwaltung
    – Führen von Bestandsverzeichnissen
    – Einholen, Vergleichen und Bewerten von Angeboten für investive Maßnahmen-, Anschaffungsentscheidungen, Reparaturaufträge sowie für Dienstleistungen
  • Modul D: Informationstechnologie und Kommunikationssysteme
    – Anwendung von Softwareprogrammen für die Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentation
    – Beurteilen des betrieblich erforderlichen Hard- und Softwareeinsatzes
    – Einsatz von Internet und Intranet in betrieblichen Prozessen
    – Planung und Überwachung des Datenschutzes
    – Umsetzen des Datensicherungskonzeptes
    – Berücksichtigung von datenschutz- und datensicherheitsrechtlichen Vorgaben
    – Berücksichtigung von asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren und Anwenden digitaler Signaturen
  • Modul E: Personalwesen und Kommunikationsmanagement
    – Anwendung arbeitsgesetzlicher und tarif- sowie arbeitsvertraglicher Vorschriften und Vereinbarungen
    – Anwendung von arbeitsschutz- und arbeitssicherheitsrechtlichen Bestimmungen
    – Mitarbeitereinsatz planen
    – Bestimmung der Auswahlkriterien und Erstellung von Anforderungs- und Stellenprofilen für die Personalgewinnung und Einstellung
    – Entwicklung von Vorschlägen zur Nutzung von Qualifikationspotenzialen als Personalförderungsstrategien
    – Führen von Teams und Fördern der Leistungsbereitschaft und Zusammenarbeit der Mitarbeiter
    – Planen und Durchführen von Fachgesprächen und Teamschulungen
    – Fördern der Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft zur Lösung betrieblicher Probleme und sozialer Konflikte
    – Entwicklung und Anwendung von Lösungsstrategien in Konfliktsituationen
    – Anwendung von Selbstmanagementmethoden im Umgang mit rollenspezifischen Anforderungen
  • Modul F: Ausbildungswesen
    – Berücksichtung der allgemeinen Rahmenbedingungen und Anwenden der gesetzlichen Bestimmungen und ordnungspolitischen Regelungen für die berufliche Bildung
    – Anwenden des Berufsbildungsgesetzes, von ausbildungs- und sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen sowie des Arbeitsschutzes und Tarifrechts
    – Entwicklung von Auswahlkriterien für die Einstellung von Auszubildenden
    – Förderung der Lehr- und Lernprozesse durch handlungsorientierte Konzepte
    – Organisieren und Kontrollieren der Ausbildungsprozesse, Beurteilen von Auszubildenden

Die Prüfung als Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement

© Robert Kneschke - Fotolia.com

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Die Module der Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement enden mit einer schriftlichen Prüfung von jeweils maximal 120 Minuten. Im Anschluss folgt eine Projektarbeit. Hierfür hat man einen Monat Bearbeitungszeit. Ziel ist eine Handlungsfeldübergreifende Projektarbeit als schriftliche Hausarbeit in welcher eine komplexe Problemdarstellung der Praxis aufgezeigt, beurteilt und gelöst werden soll. Das Thema der Projektarbeit wird durch den Prüfungsausschuss festgelegt. Die Prüfungsteilnehmer können Vorschläge aus den Handlungsfeldern der Fortbildung unterbreiten.

Im Anschluss folgt ein Fachgespräch von ca. 30 Minuten zum Thema der Projektarbeit. Ziel ist die Anwendung des Berufswissens in einer praxistypischen Situation, die Erarbeitung einer sachgerechten Lösung und die Präsentation mit adäquaten Kommunikations- und Moderationstechniken.

Dauer und Kosten der Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement

Die Weiterbildung erfolgt normalerweise samstags und erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. 13 – 15 Monaten. Die Kosten für die Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement betragen im Augenblick ca. 2700,–EUR. Hinzu kommen Prüfungsgebühren und ggf. weiteres Lehr- und Lernmaterial. Die Kosten können über das Meister-Bafög gefördert werden. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Weiterbildung zur Fachwirtin für Zahnärztliches Praxismanagement finden Sie auf der Internetseite der Zahnärztekammer Westfalen Lippe.

Fachwirt A-Z

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