Das Jahr 2014 hat eine moderat steigende Gehaltsentwicklung mit sich gebracht, die sich auch im kommenden Jahr fortsetzen wird. In einer Studie aus 25 Ländern Europas gehört Deutschland in der Erhöhung beim Gehalt zu den führenden Ländern. Eine bessere Performance im öffentlichen Dienst und in der Wirtschaft können nur Norwegen und Österreich verzeichnen. Im europäischen Vergleich hat sich die Gehaltsentwicklung in Russland am meisten gesteigert, auch wenn der russische Angestellte weniger verdient als der Deutsche in gleicher Position.
Warum das höhere Gehalt nicht spürbar ist
In den Medien, in der Politik und in der Wirtschaft selbst ist von Gehaltssteigerungen die Rede. Trotzdem merkt der Bürger selbst kaum etwas davon und spürt viel eher, dass sich die Lebenshaltungskosten durch steigende Gas- und Strompreise, hohe Mieten und steigende Kosten für Lebensmittel erhöhen. Die Gehälter in Osteuropa zeigen sich mit einem stärkeren Anstieg als in Westeuropa, wobei sich die Statistik in erster Linie auf Führungskräfte und Angestellte in wirtschaftlich etablierten Unternehmen mit Weltmarktorientierung bezieht. Deutschland hat in 2014 eine Gehaltserhöhung von rund 3 Prozent präsentiert und siedelt sich somit in der Mitte an. Griechenland mit nur 1,1 Prozent bildet das Schlusslicht und Russland, wo die Gehaltsentwicklung eine Steigerung von 6,9 Prozent aufzeigt, führt die Tabelle an. Trotzdem ist die Kaufkraft in Russland nicht beachtlich gestiegen, da sie, ebenso wie in Deutschland, durch steigende Kosten der Lebenshaltung eingedämmt wird. In Ländern mit einer robusten wirtschaftlichen Entwicklung hat sich das Gehalt erhöht, während wirtschaftsschwache europäische Länder, vor allem Länder mit wenig Industrie kaum von einer positiven Entwicklung sprechen können.
Der öffentliche Dienst auch 2014 Vorreiter
Die beste Gehaltsentwicklung hat der öffentliche Dienst in diesem Jahr erlebt. Noch vor wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen und Konzernen angesiedelt, konnten sich Mitarbeiter im öffentlichen Dienst bereits zum Jahresanfang über ein höheres Gehalt freuen. In der Wirtschaft verlief der Jahresbeginn ohne diesen Input und erst im zweiten Halbjahr konnte von mehr Stabilität und damit einhergehend von Gehaltsanpassungen gesprochen werden. Grundlegend für die Kenntnis zu den Gehältern und deren Performance ist der Salary Budget Planning Report, der nicht nur Europa, sondern insgesamt 100 Länder weltweit beleuchtet hat und einen Vergleich zum Vorjahr anstreben konnte. Die Prognosen für 2015 stehen ebenfalls günstig und werden vor allem in Osteuropa für eine weitere Gehaltssteigerung sorgen. Auch Deutschland wird mehr verdienen, wenn die Wirtschaft weiter stabil bleibt und die Entwicklung auf dem Finanzmarkt keine erneuten Krisen und unvorhersehbare Einflüsse mit sich bringt.
- Roger Fisher (Autor) - Herbert Schäfer (Sprecher)
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Die Lebenshaltungskosten steigen in Deutschland nur langsam derzeit, zumindest laut offizieller Angaben. Was Sie leider nicht erwähnen ist, wie sich DIE Gehaltsentwicklung zusammensetzt bzw. wie die einzelnen Gehaltskategorien gewichtet werden.
Größter Unsicherheitsfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch für die Gehaltsentwicklung bleiben das Säbelrasseln in Osteuropa sowie die Überhitzungen an den Finanzmärkten und den regionalen Immobilienmärkten. Ein negativer Realzins (= sparen lohnt sich nicht mehr) über längere Zeit führt immer zu einer Blasenbildung. Kommt es zu ernsthaften kriegerischen Auseinandersetzungen oder platzt die nächste Blase bevor sich die Wirtschaft erholt hat, dann stehen dem Arbeitsmarkt und damit auch der Gehaltsentwicklung sehr schwere Zeiten bevor.