In der Öffentlichkeit – und sei es auch nur in einer kleinen Studiengruppe – frei sprechen zu können, fällt vielen Menschen schwer. Erkältungsähnliche Symptome wie Zittern, Schweißhände und eine brüchige Stimme machen ihnen das Leben schwer. Statt entspannt zu sprechen und ihre Gedanken ruhig vorzutragen, sind sie blockiert und bringen keinen geraden Satz heraus. Diagnose: Lampenfieber.
Doch es gibt ein paar Tricks und Kniffe, das Lampenfieber gekonnt in den Griff zu bekommen. Wie so vieles ist der Auftritt vor einem Publikum eine Sache der Übung. Bevor die Nervosität überhandnimmt und der rote Faden abhandenkommt, baut der kluge Mensch vor. Der Stress, dem wir uns im Fall von Lampenfieber ausgesetzt sehen, ist zu einem großen Teil hausgemacht und lässt sich überwinden.
Die Ursache vom Lampenfieber
Um sich seinem Lampenfieber zu stellen, ist es wichtig, zunächst zu verstehen, woher die Angst vor dem öffentlichen Auftritt überhaupt kommt. Letztlich resultieren die oben beschriebenen Symptome aus Angst. Unser Gehirn reagiert auf bedrohliche Situationen in der Regel mit Angriff, Flucht oder Totstellen. Wer Lampenfieber schon einmal erlebt hat, weiß, dass so mancher mehr als nur eine dieser Strategien in petto hat.
Ist unser Leben bedroht, ist eine solche Situation durchaus sinnvoll und diese Reaktion normal. In der Vortragssituation gaukelt uns unser Gehirn hingegen die lebensbedrohliche Situation nur vor. Dieselben Stresshormone werden ausgeschüttet und die entsprechenden Programme aktiviert. Wir können uns plötzlich nicht mehr bewegen (Totstellen), werden aggressiv (Angriff) oder vermeiden es, überhaupt in die Lage zu kommen, vortragen zu müssen (Flucht).
Umschalten und das Programm wechseln – aber wie?
Die Kunst besteht nun darin, unser Gehirn umzuprogrammieren und durch neue Erfahrungen andere Strategien zu lernen. Dafür müssen wir zunächst die eigentliche Ursache der Angst offenlegen. Ist es die Angst vor dem Scheitern? Die Sorge, sich lächerlich zu machen und in Ungnade zu fallen? Fürchten wir, zurückgewiesen zu werden, falls wir versagen? Dies alles sind ernst zu nehmende Ängste, sie zu verleugnen würde das Problem nicht lösen.
Vielmehr sollten wir die Energie, die durch die Ängste freigesetzt wird, umpolen und positiv nutzen. Entspannungstechniken wie Yoga helfen dabei, sich selbst in angespannten Situationen zu fokussieren und sich auf das Wesentliche zu besinnen. Das Adrenalin, das uns die Vorstellung des bevorstehenden Vortrags in die Adern treibt, ist kein Teufel. Im Gegenteil: Es ist ein Wachmacher und kann uns dabei helfen, uns zu konzentrieren.
Der Ausweg
Der Trick besteht darin, den Fluchtreflex auszutricksen. Am besten geschieht das, indem der körperliche Impuls in eine moderate und angenehme Bewegung übersetzt wird. Spazieren gehen, ein paar Minuten Gymnastik oder eben Yoga können im Vorfeld dazu führen, dass das Lampenfieber auf ein annehmbares Level zurückgeht. Ganz verschwinden wird es vermutlich nicht, aber ohne eine gewisse Anspannung fehlt uns, wie wir oben gelernt haben, schließlich das Adrenalin, das uns zu Höchstleistungen antreiben kann.
Lesen Sie an dieser Stelle weiter, wie Sie Ihr Lampenfieber überwinden und sogar von ihm profitieren können.
Bild 1: © istock.com/XiXinXing
Bild 2: © istock.com/Wavebreakmedia
Bild 3: © istock.com/azsoslumakarna
Hallo Christian,
ein sehr interessanter Beitrag.
Meine Tipps gegen Lampenfieber sind folgende:
1.) Gute Vorbereitung. Wenn du weißt, wovon du sprichst, gibt dir das Selbstsicherheit.
2.) Körperhaltung: Stelle dich aufrecht hin und lass den Blick beim Präsentieren durch die Klasse wandern. Hier solltest du den Fehler vermeiden, den Lehrer zu fixieren oder beim Publikum über die Köpfe hinwegzusehen.
3.) Mimik: Lächele und vermeide einen zu ernsten Gesichtsausdruck. Ein kleiner Gag in der Präsentation hilft dabei zusätzlich, die Atmosphäre zu entspannen.
4.) Das „Inner Game“: Habe eine positive Grundeinstellung. Du hast deine Präsentation ordentlich vorbereitet und 30 Menschen sind gekommen, um dir zuzuhören. Kurzum: Du kannst dem Publikum etwas beibringen. Freue dich darauf.
Auf meinem Blog findest du eine dreiteilige Videoserie zum Thema richtig präsentieren. In zwei Teilen gebe ich Tipps für den Erfolg und im dritten Teil helfe ich dir dabei, Fehler zu vermeiden. Ich freue mich auf deinen Besuch.