Mit einer Weiterbildung im Lebenslauf zeigen Sie, dass Sie sich nach der abgeschlossenen Berufsausbildung nicht nur auf Ihren Lorbeeren ausgeruht haben, sondern das Wissen kontinuierlich ausbauen. Das damit verbundene Interesse und die Lernbereitschaft fallen den meistern Personalsachbearbeitern in der Regel positiv ins Auge. Natürlich können Sie daher im Lebenslauf auch Ihre absolvierten Weiterbildungen angeben. Konzentrieren Sie sich jedoch auf passende Weiterbildungen, die zur ausgeschriebenen Position passen und überfordern Ihren Gegenüber nicht mit einer großen Masse an belegten Kursen.
Weiterbildung oder Fortbildung?
Häufig werden die Begriffe Weiterbildung und Fortbildung synonym füreinander verwendet. Doch wenn man es einmal ganz genau betrachtet, baut die Fortbildung auf bereits bestehende Kenntnisse auf und setzt bestimmte berufliche Erfahrungen voraus. Eine Weiterbildung kann da schon etwas weiter gefasst werden und zum Beispiel auch berufsferne Kompetenzen oder eine Umschulung mit einbeziehen.
Betrachtet man zum Beispiel eine Aufstiegsfortbildung zum Fachwirt oder Meister, werden dort die beruflichen Kenntnisse gefestigt und gleichzeitig weitere Inhalte vermittelt. Hierdurch kann sich der Teilnehmer neue Einsatzgebiete erschließen und mehr Verantwortung übernehmen.
In der Regel ist für einen Lebenslauf eine Abgrenzung zwischen Fortbildung und Weiterbildung nicht relevant. Es spricht daher auch nichts dagegen, wenn Sie die Angaben zum Gebiet zusammenfassen und gleichwertig behandeln. Wichtig ist, dass Sie als Bewerber sich über den Unterschied und dessen Wirkung im Klaren sind.
Welche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sind relevant für den Lebenslauf?
Für Ihren Lebenslauf können alle aktuellen Fort- und Weiterbildungen interessant sein, die auch einen Bezug zur ausgeschriebenen Position besitzen und noch auf einem aktuellen Level sind. Die Weiterbildung darf daher in der Regel nicht weiter als zehn Jahre zurück liegen und darf nicht auf einem veralteten Wissensstand beruhen. Weiterhin sollte man dabei beachten, dass die Weiterbildung auch zur ausgeschriebenen Position passt. Wenn zum Beispiel Expertenkenntnisse auf einem bestimmten Gebiet gesucht werden und Sie lediglich einen Grundkurs absolviert haben, entspricht das nicht unbedingt den gewünschten Qualifikationen.
Welche Weiterbildungsmaßnahmen sollte man lieber nicht angeben?
Wenn Sie einen Lebenslauf für die gewünschte Position ausarbeiten, achten Sie darauf die Schwerpunkte richtig zu setzen. Wichtig sind hierfür die Punkte der Ausbildung, aber auch der bisherigen Berufserfahrung. Wie im vorherigen Abschnitt festgestellt ist es sinnvoll, passende Fort- und Weiterbildungen im Lebenslauf anzugeben. Sie sollten es jedoch vermeiden eine Auflistung von allen jemals absolvierten Weiterbildungen anzufertigen, die vielleicht überhaupt nichts mit der Position gemein haben. Im besten Fall wird das durch den Personalsachbearbeiter ignoriert. Im schlimmeren Fall kann jedoch der Eindruck einer gewissen Selbstbeweihräucherung entstehen.
Sie erreichen in der Regel mehr, wenn Sie sich im Lebenslauf auf zwei bis drei passende Weiterbildungsmaßnahmen konzentrieren. Damit zeigen Sie, dass Sie immer weiter am Ausbau der Fähigkeiten arbeiten.
Weiterhin ist es ratsam die Ausschreibung der gewünschten Stelle genau zu analysieren. Entdecken Sie dort die Vorgabe, dass ein versierter Umgang in Excel gefordert wird und Sie haben bisher lediglich einen Grundkurs in Excel vorzuweisen, wäre die Angabe im Lebenslauf nicht empfehlenswert. Damit sind wir wieder beim Kenntnis-Level angekommen, den wir weiter oben bereits kennengelernt haben. Sie sollten eine absolvierte Fortbildung nur dann im Lebenslauf angeben, wenn Sie damit die Anforderungen der Stellenausschreibung erfüllen können.
Achten Sie auch darauf, dass die angegebenen Kenntnisse aktuell sind. Wenn man an den EDV-Bereich denkt, in welchem Sie vielleicht einen Kurs in Windows 7 haben, sind die erworbenen Kenntnisse inzwischen überholt. Bei Sprachen verhält es sich ähnlich. Wenn Sie vor 10 Jahren ein Zertifikat in englischer Sprache erworben haben und seitdem nicht mehr die Sprache genutzt haben, werden Sie die Sprache nicht mehr fließend beherschen.
Wie kann man Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen im Lebenslauf angeben?
Haben Sie mit Ihrer Fortbildung einen öffentlich rechtlichen Abschluss, wie z.B. einen Fachwirt erworben, können Sie die Angabe im Bereich der Ausbildung unterbringen. Alle weiteren Weiterbildungen sollte mit einer neuen Überschrift, wie z.B. „Berufliche Qualifikation“ oder „Weiterbildung“ versehen werden. Wie auch im Rest vom Lebenslauf hat sich die antichronologische Sortierung bewährt, bei welcher die aktuellste Station als erstes angegeben wird. Die Darstellung sollte genauso wie die Bereiche der Ausbildung und Berufserfahrung strukturiert werden.
Wichtige Informationen Ihrer Weiterbildung für die Angabe im Lebenslauf sind:
- Die Art der Weiterbildung (z.B. Abendschule oder Fernstudium)
- Der Name des Kurses
- Der monatsgenaue Zeitraum der Fortbildung in der Form „MM/JJJJ – MM/JJJJ“
- Der Name des Bildungsträgers
- Der Ausbildungsort
- Der zeitliche Umfang ist nicht unbedingt anzugeben
Im Lebenslauf kann das dann wie folgt aussehen:
- 10/2016: „Recht im Gesundheitswesen“, 14 Stunden, Die Gesundheitswerkstatt, Hamburg, zweitägiges Seminar
- 08/2010 – 05/2012: „Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen“, HKBIS Hamburg, Abendschule mit Abschluss vor der Industrie- und Handelskammer