Der Sozial- und Gesundheitsbereich ist in Deutschland einer der größten Beschäftigungsbereiche. Neben den Mitarbeitern des Gesundheitssektors, wie zum Beispiel der Krankenschwester, finden sich hier auch Angestellte aus Pflege- und pädagogischen Einrichtungen wieder. Auch der stark wachsenden Fitness- und Wellnessbereich ist hier mit eingeschlossen.
Der Sozial- und Gesundheitsbereich im Wandel
Das Sozial- und Gesundheitswesen steht vor einigen Herausforderungen. Zum einen soll eine Kostenexplosion verhindert werden, zum anderen werden die Menschen immer älter, was mehr Kosten verursacht. Während früher eher weniger auf Zahlen geachtet wurde muss ein Unternehmen im Sozial- und Gesundheitswesen in der heutigen Zeit auch wirtschaftlich geleitet werden. Wirtschaftliches Denken wird in diesem Bereich immer wichtiger. Hierbei sind alle gefordert, vom einfachen Mitarbeiter bis zur Führungsposition. Im Rahmen der Aus- und Weiterbildung wird daher vermehrt auf die Wirtschaftlichkeit wert gelegt.
Karriere im Sozial- und Gesundheitswesen
Die Übernahme von Fach- und Führungsaufgaben ist im Sozial- und Gesundheitswesen in der Regel an einen Nachweis der Qualifikationen gebunden. So muss zum Beispiel ein Pflegedienstleiter (PDL) im Pflegeheim eine entsprechende PDL-Weiterbildung nachweisen können.
Eine Tätigkeit mit erster Personalverantwortung ist im Teamleiterbereich zu finden. Im mittleren Management hat ein Teamleiter für eine feste Anzahl von Mitarbeiter die Führungsverantwortung und setzt die Entscheidungen und Vorgaben aus der Unternehmensleitung um. Mit einer Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen IHK können die zukünftigen Teamleiter alle wichtigen Fähigkeiten und Kenntnisse erlernen, die für die Übernahme einer leitenden Position im mittleren Management notwendig sind.
Der Abschluss als Fachwirt ist übrigens dem Meister-Titel im Handwerk gleichgestellt und berechtigt die Absolventen für eine Aufnahme eines Hochschulstudiums.
Im Management von Krankenhäusern und Krankenkassen wird in der Regel ein Studium vorausgesetzt. Wer hier eine Position anstrebt kann mit einem Studium zum Bachelor im Bereich Health Care Management die notwendigen Voraussetzungen erfüllen. Ein vertiefendes Masterstudium kann ebenfalls förderlich für die Karriere im Top- Management sein.
Berufliche Weiterbildung zum Fachwirt
Die Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen wird häufig berufsbegleitend, also an einer Abendschule oder im Fernstudium, absolviert und endet mit der Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Im Rahmen der Weiterbildung werden alle wichtigen Inhalte vermittelt, die für ein erfolgreiches Bestehen der Prüfung notwendig sind. Hierzu gehören zum Beispiel:
- Das Führen und Entwickeln von Personal
- Das Planen, Steuern und Organisieren von betrieblichen Prozessen
- Die Steuerung von Qualitätsmanagementprozessen
- Das Gestalten von Schnittstellen und Projekten
- Das Steuern und Überwachen von betriebswirtschaftlichen Prozessen und Ressourcen
- Das Planen und Durchführen von Marketingmaßnahmen
Die Weiterbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen IHK dauert in der Regel 18 Monate. Bei einer Präsenzveranstaltung erhalten Sie die Skripte im Unterricht und können dort natürlich auch eigene Notizen für eine Vorbereitung auf die Prüfung anfertigen.
Wenn Sie die Weiterbildung im Fernstudium absolvieren erhalten Sie die Studienhefte und Gesetzestexte regelmäßig auf dem Postweg. Häufig gehören auch zwei jeweils einwöchige Prüfungsvorbereitungsseminare mit zum Fernstudium.
Nach dem erfolgreichen Abschluß der Prüfung vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer können die Absolventen, wie weiter oben beschrieben, Führungsaufgaben im Sozial- und Gesundheitswesen übernehmen. Mit der höheren Verantwortung, die eine Führungsaufgabe mit sich bringt, steigt normalerweise auch das Einkommen.
Wer eine Ausbildung in dem Bereich gemacht hat, z.B. zum Kaufmann oder zur Kauffrau im Gesundheitswesen, wäre im Grunde dumm, wenn er die Möglichkeit nicht nutzt, sich zum Fachwirt oder Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen weiterzubilden, denn mit einem relativ geringen zeitlichen Aufwand kann er oder sie schnell eine Stufe aufsteigen und entsprechend auch mehr Geld verdienen. Also ich würde solche Weiterbildungen immer empfehlen.