Man hört und liest immer wieder vom Entgelt. Wir sehen uns heute einmal die verschiedenen Entgeltformen an und sehen dabei, dass die Entgeltfindung nicht immer so einfach ist, da sie gerecht sein sollte.
Welche Entgeltarten gibt es?
Unter dem Entgelt, oder auch häufig Arbeitslohn, kann man die folgenden Entgeltarten finden:
- Gehalt
- Leistungslohn
- Honorare
- Gratifikationen
- Prämien
- Zeitlohn
- und weitere Lohnarten
Das Entgelt erhält man entweder durch die Erfüllung der Anforderungen oder durch die Leistung, die individuell erfüllt werden. Zusätzlich kann man in Tätigkeitsarten und Qualität, Geschwindigkeit und Menge unterscheiden. Häufig besteht das Arbeitsentgelt aus folgenden Komponenten:
- Grundlohn (ggf. lt. Tarifvertrag)
- Leistungsanteil (häufig ebenfalls im Tarifvertrag festgelegt)
- Zulagen (häufig Übertariflich)
Bewertungsmöglichkeit der Arbeit für das Arbeitsentgelt
Grundsätzlich kann man das Entgelt in zwei Bewertungssystemen ermitteln:
- Summarisch
In der summarischen Arbeitsbewertung werden die Anforderung an den Menschen komplett und als Ganzes erfasst und beschrieben. Hier kann dann noch eine Unterteilung in Rangfolge- oder Lohngruppen erfolgen - Analytisch
In der analytischen Arbeitsbewertung werden die Anforderungen an den Menschen als Ganzes erfasst und im Anschluss analytisch ausgewertet. Es gibt dann ein Rangreihen- und Stufenverfahren. Hierbei kann man grundsätzlich die folgenden Anforderungsarten unterscheiden:
– Kenntnisse
– Geschicklichkeit
– Verantwortung
– Geistige Belastung
– Belastung der Muskulatur
– Umgebungseinflüsse
Die Bewertung der jeweiligen Anforderungsarten erfolgt in der Regel über ein Punktesystem, die als Ganzes dann Arbeitswerte darstellen. Die Summe aller Arbeitswerte wird als Wertzahl für die Eingruppierung in eine Lohngruppe verwendet.
Der Zeitlohn
Der Zeitlohn bietet einige Vor- und einige Nachteile, die wir uns einmal näher ansehen:
- Vorteile:
– Das Zeitlohnsystem ist einfach
– Es ist ein geringer Aufwand für die Abrechung
– Arbeitnehmer stehen nicht unter Zeitdruck
– Arbeitnehmer verfügen über ein sicheres Einkommen
– Die Qualität wird nicht vernachlässigt - Nachteile:
– Es erfolgt kein Leistungsanreiz
– Der Zeitlohn kann vom Arbeitnehmer als ungerecht empfunden werden
– Unsichere Kalkulation
– Es erfolgt nur eine geringe Nutzung von Betriebsmitteln
Zeitlohn mit Leistungsbewertung
Wie man beim Zeitlohn sehen kann, gibt es durchaus Mitarbeiter, die damit unzufrieden sind. Sie wissen vielleicht, dass sie mehr leisten können, der weniger leistende Kollege jedoch das gleiche bekommt. Der Zeitlohn mit Leistungsbewertung setzt genau hier an und beurteilt die Leistungen nach den Kriterien: Fachkenntnisse, Arbeitstempo, Einsatzbereitschaft, Teamarbeit, Sorgfalt und Zuverlässigkeit.
- Vorteile:
– Es kann eine leistungsgerechte Entlohnung erfolgen
– Es gibt Leistungsanreize
– Die Mitarbeiter sind Motiviert - Nachteile:
– Es besteht die Gefahr, dass die Leistungskriterien nicht objektiv beurteilt werden
– Eine Leistungsbeurteilung ist ein Mehraufwand
– Der Abbau einer Leistungszulage ist nicht so einfach
Akkordlohn
Auch der Akkordlohn bietet einige Vorteile. Es sind jedoch auch ein paar negative Punkte vorhanden.
- Vorteil:
– Es erfolgt eine leistungsgerechte Entlohnung
– Es gibt hohe Leistungsanreize
– Die Leistungskontrolle ist einfach - Nachteil:
– Man konzentriert sich nur auf ein Leistungsmerkmal. Es gibt keine Anreize zur Verbesserung der Maschinennutzung, der Einsparung von Material oder der Qualität
– Es muss eine Begrenzung der Akkorde festgelegt werden
– Die Datenermittlung für die Abrechnung ist aufwändig
Primärlohn
Beim Primärlohn arbeitet man mit unterschiedlichen Prämien, wie z.B. der Mengenprämie, der Nutzungsprämie, der Qualitätsprämie oder einer Ersparnisprämie.
- Vorteile:
– es gibt einen breiten Anwendungsbereich
– es besteht ein Leistungsbezug
– eine leistungsbezogene Entlohnung kann auch dort erfolgen, wo kein Akkordlohn möglich ist
– Entgeltlöhne können nach oben begrenzt werden
– die gewonnenen Kennzahlen können im Controlling verwendet werden - Nachteile:
– es besteht ein hoher Aufwand in der Datenermittlung für die Abrechnung
– es ist eine laufende Überwachung notwendig
– der Zusammenhang wischen Leistungsergebnis und Lohnhöhe ist nicht immer sichtbar
Zukünftig hat man dann hier die Möglichkeit die Entgeltfindung am Erfolg des Unternehmens zu orientieren. So kann es dann neben dem normalen Grundentgelt auch noch Leistungszulagen, außertarifliche Zulagen oder ein Zusatzentgelt geben. Ein Zusatzengelt wird in der Regel über eine Zielvereinbarung besprochen. So kann es sein, dass ein Mitarbeiter zum Beispiel folgendes leisten muss, bevor es mehr Geld gibt.
- Es werden Zielsetzungen für einen Gesamtprozess vereinbart. Aber auch für die jeweiligen Arbeitsgruppen werden Ziele heruntergebrochen.
- Es erfolgt eine Vorstellung der Ziele an die Mitarbeiter. Wichtig ist, dass der Mitarbeiter diese akzeptiert.
- Die Übernahme von Verantwortung und vorgeschlagene Prozessverbesserungen werden geprüft und belohnt.
Pensumlohn
Der Pensumlohn basiert auf einer zunächst erforderlichen Zielvereinbarung und wird in regelmäßigen Abständen überprüft:
- Vorteile
– Über einen längeren Zeitraum gibt es feste löhne
– Der Bezug zur Leistung ist gegeben
– Die Mitarbeiter sind motivierter - Nachteil
– Es muss für die Auswertung und Auswertung hoher Aufwand in der EDV betrieben werden
– Die Methode ist bisher selten im Einsatz, so dass manch ein Chef das Vertrauen fehlt.
Das Bonussystem
Fast jeder hat schon einmal etwas über ein Bonuslohnsystem gehört. Hierfür wird vorher eine Zielvereinbarung getroffen, wie die Erreichung der geplanten Einsparung, einer Qualitätssicherung oder einen Betriebsgewinn, der über dem normalen liegt.
- Vorteil:
– Es handelt sich um eine erfolgsabhängige Entlohnung
– Das Leistungsentgelt, das nur bei tatsächlich erbrachter Leistung anfällt
– Es ist in der Regel einmalig
– Es können mehrere, unterschiedliche Ziele auf einmal festgelegt werden